Mit acht Jahren bekam ich zu Weihnachten von meinen Großeltern eine Kamera geschenkt. Eine kleine Kompaktkamera, die nur quadratische Bilder produzierte. Von da an war mein Leben anders.
Mit acht Jahren bekam ich zu Weihnachten von meinen Großeltern eine Kamera geschenkt. Eine kleine Kompaktkamera, die nur quadratische Bilder produzierte. Von da an war mein Leben anders.
„Wann willst du denn diese ganzen historischen Kostüme tragen?“, fragen mich Bekannte und Freunde manchmal, wenn ich ganz begeistert von einem neuen Nähprojekt erzähle. Meistens zucke ich dann bloß mit den Schultern und erwidere ehrlich, dass es mir gar nicht so sehr ums Ausführen der Kleider geht, sondern ums Machen … darum, sich mit einer Epoche und deren Kleidungsstil auseinander zu setzen, sich ein Design zu überlegen und dann einfach loszulegen, zu sehen, wie das Kleid wächst und gedeiht. Es dann anzuziehen und sich darüber zu freuen, dass man das selbst geschafft hat, in Handarbeit, und dass man endlich ein Kleid besitzt, wie man es schon seit der Kindheit immer haben wollte.
Florenz, ach Florenz. Wie lange schon wollte ich dich bereisen? Ich weiß schon gar nicht mehr, wann in mir das erste Mal der Wunsch aufkam, Florenz zu sehen und in die Toskana zu reisen, so lange ist das her.
Als eine Bekannte sich dann mit der Frage bei mir meldete, sie habe sich da außerhalb von Florenz für eine Woche ein Ferienhaus gemietet, und ob ich nicht für ein Wochenende dazukommen wolle, habe ich nicht lange überlegt, sondern einen Flug gebucht und sehnsüchtig dem Juni entgegen gefiebert.
Ich wünschte mir, ich hätte mehr Zeit für Kreativität. Fürs Nähen, Malen, Sticken, Häkeln, Musizieren, Basteln. Jede Minute, die ich mir für kreative Projekte abzweige, ist hart erkämpft. Ich bin zugleich Angestellte und freiberufliche Autorin und Übersetzerin, das hält auf Trab. (Das Schreiben packe ich bewusst nicht unter „kreative Erholung“ – auch wenn ich in meiner schriftstellerischen Laufbahn noch ziemlich am Anfang stehe, sehe ich das Schreiben von Romanen doch als meinen Job an.)
Ich brauche kreative Freiräume zum Auftanken. Mich völlig in einem Bild, einem Nähprojekt oder Musikstück zu verlieren, ist für mich wie Urlaub. Vor allem, weil ich in meinem Arbeitsleben so viel Zeit vor dem PC verbringe und viel von meinem „Output“ im digitalen Nirvana verschwindet. Vielleicht mag ich gerade Handarbeiten deshalb so: Weil ich was mit meinen Händen machen, etwas Greifbares, weil am Ende etwas Haptisches dabei rumkommt.
Das Problem ist nur, es ist schwierig, Kreativität zu Regenerationszwecken in den Alltag zu packen. Meistens ist doch irgendetwas anderes wichtiger, oder man ist zu kaputt, oder der halbe Tag ist schon rum, und jetzt noch anfangen, den Stoff für das Kleid zuzuschneiden? Nee. Stattdessen hüpft man auf die Couch, oder vegetiert vor dem PC (the irony!) vor sich hin. Und dann fühlt man sich schlecht.
In der letzten Woche lief gar nichts. Erst ging mir an Ostern das Stickgarn aus, nachdem ich voller Elan beschlossen hatte, das Bild jetzt endlich fertig zu machen (irgendwo habe ich mich da übrigens doch verzählt, und jetzt passt es nicht ganz und überhaupt …aber ich mache es trotzdem fertig).
Dann scheiterte mein grandioser Plan einen Kissenbezug aus Granny Squares zu häkeln schon nach etwa 20 Maschen, weil mein gehäkeltes Stück nicht auch nur annähernd so aussah wie in der Anleitung. Eher rund als viereckig, und das, wo diese Anleitung versprach, das Grundgerüst aller Granny Squares zu erklären. Muss ich mich jetzt vom Traum der Granny Squares endgültig verabschieden? Will das Universum mir etwas sagen? Zum Malen fehlte irgendwie auch die Muße. Und das Buch, das ich aktuell lese, ist zwar ganz wunderbar aber nichts, wo man mal eben so durchrasen kann.
Eine Woche Stagnation pur. Okay, das ist so nicht ganz richtig.
Das Bücherfräulein liebt Bücher und die schönen Dinge des Lebens, wie Handarbeiten, Fotografie und gute Filme. Um den stetig wachsenden Stapel ungelesener Bücher (SuB) zu reduzieren, will Fräulein Romy in den nächsten 50 Wochen mindestens 30 Bücher lesen.
Außerdem schreibt das Bücherfräulein bei verschiedenen Verlagen Romane: www.romywolf.de
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